IV. Soziale Verantwortung: Teilhabe am Leben für alle
Ein gesundes Gemeinwesen sorgt dafür, dass keines seiner Mitglieder ausgegrenzt wird oder unverschuldet in Not gerät. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seiner sexuellen Identität, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Möchte Eckernförde der demografischen Entwicklung gerecht werden und seinen älteren Bürgern sowie auch denen mit Behinderungen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, so sollte sie sich die Stadt als barrierefreie Stadt am Meer positionieren. Wie das Tourismus-Gutachten von Projekt M aufzeigt, wird Eckernförde auch in touristischer Hinsicht davon profitieren.
In den nächsten Jahren muss Eckernförde bauliche und gedankliche Barrieren abbauen. Die FDP fordert deshalb:
- Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen bei der Umgestaltung öffentlicher Plätze und Gebäude.
- Schaffung von barrierefreien Strandzugängen und Badegelegenheiten.
- Überprüfung und Kategorisierung vorhandener barrierefreier Wohnungen, Ferienwohnungen und Hotelzimmer.
- Sensibilisierung der Betreiber von Geschäften und Restaurants für das Thema Barrierefreiheit.
- Umstellung der Internet-Seiten der Stadt und städtischer Betriebe auf eine barrierefreie Darstellung.
- Schrittweiser weiterer Ausbau der niederflurgerechten Bushaltestellen im Stadtgebiet sowie deren Ausstattung mit taktilen Blindenleitlinien und Aufmerksamkeitsfeldern.
- Schrittweise Ausstattung zusätzlicher Niederflurbusse mit Rampen oder die Anschaffung mobiler Rampen.
- Sicherung einer Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung in unmittelbarer Nähe des Rathauses oder im Rathaus selbst.
- Unterstützung des Beirates für Menschen mit Behinderungen bei der Erstellung der Rollitipps für Eckernförde sowie der Erstellung weitere Informationsbroschüren.
Die FDP begrüßt ausdrücklich die Arbeit des Seniorenbeirats und des Beirats für Menschen mit Behinderungen, weil hier die Betroffenen selbst gehört werden und selbstbestimmt ihr eigenes Leben gestalten. Wir ziehen dieses bürgerliche Engagement einem städtischen Beauftragtenwesen vor, weil es zielführender ist.
In Eckernförde leben eine Vielzahl von Menschen mit so genanntem Migrationshintergrund. Sie bereichern mit ihrer Kultur das Leben der Stadt. Allerdings darf nicht ignoriert werden, dass einem Teil dieser Mitbürger die Integration nicht im notwendigen Umfang gelingt.
Wir können von allen, die hier mit uns leben wollen, die Bereitschaft erwarten, unsere Sprache zu erlernen. Wir müssen allerdings auch die Möglichkeit dazu bieten. Deshalb regen wir an, gerade in den Wohngebieten mit hohem Migrantenanteil ein Angebot für Deutschkurse für Eltern parallel zum Schulunterricht zu schaffen. Kindertagesstätten und Schulen müssen die nötigen Mittel erhalten, um über frühzeitige Sprachförderung Chancengleichheit für diejenigen herzustellen, die Deutsch nicht als Muttersprache erlernt haben.
Weiterhin ist in diesen Wohngebieten das Hilfs- und Betreuungsangebot im Wohnumfeld mindestens zu erhalten, wenn nicht gar auszubauen. Dasselbe gilt für die aufsuchende Jugendarbeit durch Streetworker.